ERSTES KAPITEL

 

Methodologische und bibliographische Hinweise[1]

 

 

 

1. Einführung zum Thema unter Bezugnahme auf Pastores dabo vobis (= PDV)

 

Was die  Priesterausbildung, ist ein Hinweis auf die Ursprünge der Kirche nicht nur nützlich, sondern sogar «eine verpflichtende Notwendigkeit». Da die Urkirche, chronologisch gesehen, nach Christus und den Aposteln entstand, ist sie erste Zeugin der bildenden Beziehung, die zwischen Christus und seinen Jüngern bestand und auf die die Kirche immer wieder zurückgreifen muss, um den wahren Sinn der Ausbildung zum Presbyter zu erfassen.[2]

Der Hinweis auf die Kirchenväter als Meister der Priesterausbildung durchfließt von selbst die vielen Seiten des apostolischen Schreibens Über die Priesterausbildung im Kontext der Gegenwart (PDV) und  ist auf gleiche Weise in den Zitaten des heiligen Augustinus  (elf) und mancher anderen Väter (Cyprian, Beda) enthalten.

Darüber hinaus behauptet das apostolische Schreiben, dort, wo es von der theologischen Ausbildung des Presbyters spricht, dass das Studium des Gotteswortes, «der Seele der gesamten Theologie», geleitet sein muss durch die Lektüre der Kirchenväter und die Aussagen der Lehre der Kirche.[3]

 

Ich will mich aber nicht auf eine Rezension oder Analyse der in PDV enthaltenen patristischen Zitate beschränken. Ich ziehe es vor, über die grundlegende Frage nachdenken, auf der diese Zitate beruhen, und zwar: Auf welche Weise sind die Kirchenväter Meister der Priesterausbildung?

 

Wir werden bei den nachstehenden Betrachtungen zwei Aspekte der Frage getrennt untersuchen. In erster Linie werden wir das Thema der Priesterausbildung bei den Kirchenvätern behandeln (das wichtigste Thema dieser Seiten, auf das wir in den nächsten Kapiteln zurückkommen werden,  indem wir einige der für den Kommentar und die Betrachtungen bedeutendsten Texte herausgreifen werden); an zweiter Stelle werden wir das Studium der Väter in der Presbyterausbildung (eine nicht zweitrangige Frage vor allem für diejenigen, die auf die eine oder andere Weise an der Organisation des Studiums in den Seminaren und den theologischen Instituten beteiligt sind) behandeln.

 

 

2. Die Priesterausbildung bei den Kirchenvätern. Das Beispiel des Bischofs Ambrosius

 

Wenige Monate vor der Synode, die der Priesterausbildung gewidmet war (September-Oktober 1990), hat die Fakultät für christliche und klassische Philosophie und Philologie der Salesianischen Universität  (Pontificium Institutum Altioris Latinitatis) eine Tagung zu dem Thema: «Die Ausbildung zum Amtspriestertum in der Katechese und im Zeugnis des Lebens der Väter» organisiert (Rom, 15.-17. März 1990).[4]

Diese Tagung wollte aus historisch-katechetischer Sicht einen qualifizierten wissenschaftlichen Beitrag zur Synoden leisten. Die Dokumente der Tagung sind 1992 in einem Band erschienen, der heute noch grundlegend ist, um einige Aspekte der Priesterausbildung bei den Kirchenvätern zu umreißen.[5] Wir wollen davon eine Probe geben, wobei wir den  Mailänder Bischof Ambrosius (337 oder 339-397) und die zwei ihm gewidmeten Berichte, nämlich von G. Coppa und von J. Janssens, als Anhaltspunkt wählen.

 

Der sehr umfassende und gut gegliederte Bericht von G. Coppa[6]  untersucht systematisch das Leben und Wirken des Ambrosius, um die besonders erwähnenswerten Aspekt der menschlichen, geistlichen und pastoralen Ausbildung des Priesters hervortreten zu lassen.

 

Diese Aspekte sind reich an theologischen Inhalten und praktischen Anleitungen. Sie sind in ein Priesterbild einzuordnen, das durch präzise Merkmale gekennzeichnet sind.

Es handelt sich um ein christliche Bild, auf das übrigens das gesamte Wirken des Ambrosius hingeordnet ist. Christus ist der wahre Levit (Priester), der sein Priestertum der ganzen Kirche und besonders den Presbytern vermittelt, die daher wie von ihm verschlungen leben, ihn lieben, nachahmen müssen, sein Abbild den Gläubigen vorstellen, sein Leben hingeben müssen. Wenn Christus der verus levites ist, ist auch der Presbyter levita verus, engagiert in einem ständigen Kampf gegen sich selbst und den Geist der Welt,  um – wie Er – ganz Gottes zu sein.

 

Und es handelt sich um ein totalitäres (ganzheitliche) Bild: Die Innigkeit der Eucharistie, die Demut, der Gehorsam vor dem Bischof, die vollkommene Keuschheit, die Hingabe  seiner selbst sind Ausdruck jener Liebe zu Christus, die keine Kompromisse oder teilweisen Anpassungen zulässt.

 

Es ist eine kommunitäres (alles umfassendes) Bild: Die Ausbildung des Presbyters hat kosmische Breite und ist in das Geheimnis der Kirche eingebettet. Das geistliche Leben ist laut Ambrosius den Bedürfnissen der Welt offen, und nicht Selbstbezogenheit: Der Priester ist ein Mensch, der für die anderen da ist, er bewahrt nichts für sich selbst und heiligt sich somit nicht nur für sich selbst, sondern für die Bereicherung der gesamten Kirchengemeinschaft.

Es ist ein praktisches Bild: Ambrosius versteht den Priester nicht als  «ein engelhaftes Geschöpf», ein irreales Wesen, sondern als einen Christen, der solide menschliche Tugenden besitzt, gemäß Ciceros Modell der antiken Moral, die durch die  Übung des Evangeliums erhoben und verchristlicht wird.

 

Und schließlich ein dynamisches Bild: Der Priester muss sich durch die eifrige Übung der  munera heiligen, die die Kirche ihm durch den Bischof, das heißt durch die Feier der Eucharistie und des Gotteswortes anvertraut hat.

 

So wie der Priester von Christus verschlungen ist, so ist er von den Seelen verschlungen: Die Seelsorge nimmt seine ganze Zeit in Anspruch, seine ganzen körperlichen, intellektuellen und auch materiellen Ressourcen, und er hat kaum Zeit, an seine eigenen Bedürfnisse zu denken. Die pastoralen Tätigkeiten beschränken sich nicht nur auf den kulturellen und ritualen Bereich, sondern bedeuten in der Presbyterausbildung auch die ständige Übung der Nächstenliebe und verlangen von ihm ein genügsamen, armes, selbstloses Leben.[7]

 

Wir könnten selbst noch eine weitere Betrachtung hinzufügen.

 

Ambrosius erläutert klar und deutlich die verschiedenen Aspekte der Ausbildung und Sendung des Presbyters. Inwieweit dieses Zeugnis die Bekehrung des Augustinus und schließlich seine Ausbildung zum Priester und Hirten beeinflussen konnte, geht aus einigen berühmten Stellen der  Bekenntnisse hervor.[8]

 

Kaum in Mailand angelangt – wir sind im Herbst des Jahres 384 – besucht Augustinus, der junge Professor der  Redekunst die verschiedenen Stadtbehörden und begegnet auch dem Bischof Ambrosius. Unsere Quelle erzählt, dass diese ihn  satis episcopaliter empfingen. Ein etwas geheimnisvolle Adverb: Was meinte Augustinus damit? Vermutlich, dass Ambrosius ihn mit der einem Bischof eigenen Würde, mit Väterlichkeit, aber auch mit ein wenig Abstand empfing.

 

Augustinus war sicher von Ambrosius fasziniert; gleichermaßen besteht die Gewissheit, dass ein Gespräch unter vier Augen  über das, was Augustinus am meisten am Herzen lag, nämlich die grundlegenden Probleme der Suche nach der Wahrheit, von einem Tag auf den anderen verschoben wurde, weshalb so mancher behaupten konnte, dass Ambrosius Augustinus gegenüber sich sehr kühl verhielt und wenig oder nichts mit seiner Bekehrung zu tun hatte.

 

Dennoch begegneten Ambrosius und Augustinus  einander mehrere Male.  Ambrosius aber sprach von allgemeinen Dingen, er beschränkte sich beispielsweise darauf, Monikas Lob zu singen und den Sohn für eine derartige Mutter zu beglückwünschen.

 

Als sich Augustinus zuweilen absichtlich zu Ambrosius begab, war dieser gewöhnlich mit ganzen Scharen von Leuten voll Anliegen beschäftigt, deren Bedürfnissen er seine Aufmerksamkeit schenkte; oder wenn er nicht mit diesen zusammen war ( meist nur ein bisschen Zeit), körperlich, indem er sich mit dem Nötigsten versorgte,  geistige, indem er las.

 

Und hier ist Augustinus erstaunt, denn Ambrosius las die Schriften mit geschlossenen Lippen, nur mit den Augen. In den ersten christlichen Jahrhunderten wurde das Lesen ausschließlich zum Zweck der Verkündung verstanden, und das Lesen mit lauter Stimme erleichterte auch das bessere Verständnis dessen, der las: Dass Ambrosius die Seiten nur mit den Augen überfliegen konnte, beweist dem verwunderten Augustinus, dass Ambrosius eine einzigartige Fähigkeit zur Kenntnis und zum Verständnis der Schriften besaß.

 

Augustinus sitzt oft abseits, in Schweigen versunken, diskret, und beobachtet Ambrosius; dann, als er nicht wagt, ihn zu stören, geht  er im Schweigen wieder. «Mir jedenfalls bot sich keine Gelegenheit», so Augustinus, « von seinem so heiligen Orakel, seinem Herzen, das, was ich wissen wollte, in Erfahrung zu bringen, es sei denn, es handelte sich um eine kurze Audienz. Damit ich ihm aber mein Herz mit seiner inneren Unruhe hätte ausschütten können, hätte er sich sehr viel Zeit nehmen müssen, doch die fand sich niemals».[9]

Das sind sehr schwerwiegende Worte: Man könnte sogar an der pastoralen Fürsorge des Ambrosius und seiner wirklichen Aufmerksamkeit für die Personen zweifeln.

Ich bin jedoch überzeugt, dass Ambrosius Augustinus gegenüber eine echte Strategie zum Einsatz brachte und dass diese die Gestalt des Ambrosius als Hirte und Ausbildner wirklich deutlich macht.

     Ambrosius weiß mit Sicherheit, abgesehen vom Rest, auch von der geistlichen Situation des Augustinus, denn er steht im Genuss des vollen Vertrauens von Monika. Dennoch erachtet es der Bischof als angebracht, sich nicht mit ihm in eine widersprüchliche Dialektik einzulassen, bei der er, Ambrosius, als Verlierer hätte hervorgehen können…

Somit schweigt der Bischof, er lässt die Tatsachen sprechen und bejaht mit seiner Praktik, dass das “Sein” des Hirten vor seinem “Sagen” den Vorrang hat.

Aber welche sind diese Tatsachen?

Zunächst das Lebenszeugnis des Ambrosius, durchtränkt vom Gebet und dem Dienst für die Armen. Augustinus ist heilsam beeindruckt, denn Ambrosius erweist sich als Mann Gottes und ganz dem Dienst an den Gläubigen hingegebener Mensch. Das Gebet und die Nächstenliebe, von welchen dieser außergewöhnliche Hirte Zeugnis ablegt, treten an Stelle der Worte und menschlichen Gedankengänge.

     Das andere, was zu Augustinus spricht, ist das Zeugnis der Mailänder Kirche. Eine glaubensstarke Kirche, versammelt wie ein einziger Leib zu  den heiligen Zusammenkünften, die Ambrosius, der Lehrer, auch mit den von ihm komponierten Hymnen animiert; eine Kirche, die fähig ist, den Forderungen des Kaisers Valentinian und seiner Mutter Justina zu widerstehen, die in deren ersten Tagen des Jahre 386 zurückgekehrt waren und die Beschlagnahmung einer Kirche für die Feiern der Arianer verlangten.

 In der Kirche, die beschlagnahmt werden sollte – so erzählt Augustinus -, verbrachte das gläubige Volk, zum Sterben bereit, mit seinem Bischof die Nacht. «Auch wir», und dieses Zeugnis der Bekenntnisse ist sehr wertvoll, denn es verweist darauf, dass im Inneren des Augustinus etwas geschah, «obwohl uns die Flamme deines Geistes noch nicht erfüllt hatte, nahmen Anteil; die ganze Stadt war bestürzt und aufgewühlt, und das erregte auch uns».[10]

Obgleich es Augustinus nicht gelungen war, mit dem Bischof Ambrosius so zu sprechen, wie er gewollt hätte, war er positiv beeindruckt von dessen Leben, dessen Geist des Gebets, dessen Nächstenliebe und der Tatsache, dass  Ambrosius ein Mann der Kirche war: Er sieht, dass Ambrosius engagiert ist in der Animation der Liturgien, er erfasst dessen mutigen Plan, eine einheitliche und reife Kirche aufzubauen.

Auf diese Weise findet Augustinus im Zeugnis des Bischofs Ambrosius eine echte «Schule der Ausbildung» und das Musterbeispiel eines Priesters und Hirten.[11]

 

Ein besonderer Aspekt der Forschung von G. Coppa wird dann von J. Janssens auf anregende Weise vertieft, und zwar das Thema der verecundia oder des  «würdigen Verhaltens» in De officiis [ministrorum] des heiligen Ambrosius.[12]

Ausgehend von einer umfassenden Konfrontation zwischen De officiis von Cicero und der gleichnamigen Abhandlung des Ambrosius, konzentriert sich Janssens in seiner Analyse auf das genannte Thema.

Denn sowohl Cicero als auch Augustinus betrachteten die verecundia als wesentlichen Bestandteil in der Ausbildung junger Menschen, seien sie Bürger oder Seminaristen. Laut Janssens ist der vom heiligen Augustinus der äußerlichen Anstand beigemessene Wert mit seiner Auffassung des christlichen Verhaltens in Beziehung zu bringen, das durch Wahrheit und Einfachheit gekennzeichnet ist. Wichtig ist es,  «von Innen heraus» ein echter und aufrichtiger  Mensch zu sein, was folglich zu einem würdigen und natürlichen Verhalten führt.

Die vom Mailänder Bischof vorgegebenen Regeln gelten nicht dem weltlichen Anschein, dessen Ziel es wäre, die echte innere Wirklichkeit zu verbergen, um die anderen zu täuschen: Im Gegenteil, sie tragen dazu bei, den inneren Reichtum einer Person voll an den Tag zu legen. Wenn Ambrosius aber ein gewisses Verhalten für seine Seminaristen festlegt, womit er die in patrizischen Kreisen zu Ciceros Zeit üblichen Verhaltensregeln übernimmt, so muss auch hinzugefügt werden, dass er sie als vom evangelischen Geist belebt versteht. Es ist die Seele, der Geist, die die Natur, das Wesen einer Verhaltensregel festlegen.

Der Anstand, von dem Cicero spricht und der die grundlegenden Tugenden der Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung und selbst die  sophrosyne der Griechen umfasst, enthalten, obwohl sie nicht die Grundlage der ambrosianischen Abhandlung bilden, infolge der biblischen Inspiration des heiligen Bischofs eine besondere geistliche Prägung, die die verecundia  zu einem wesentlichen Bestandteil der Ausbildung der Kleriker macht.[13]

 

 

3. Das Studium der Väter in der Presbyterausbildung

 

Auf den zweiten hier untersuchten Aspekt wollte die jüngste Instruktion der Kongregation für das katholische Bildungswesen über das Studium der Kirchenväter in der Priesterausbildung (IPC) eine genaue Antwort geben.

Das Dokument, das mit dem 10. November 1989, Fest des heiligen Leo d. Großen, datiert ist, wurde im Vatikanischen Pressessaal von Msgr. J. Saraiva Martins, dem Sekretär der Kongregation, vorgestellt. Der Text seiner Ansprache, der auch vom Präfekt Kard. W. Baum unterzeichnet ist, erläutert die grundlegenden Sorgen, die  der Fassung der IPC eine Ausrichtung waren, nämlich die Suche nach den Ursachen und Mitteln  gegen das «geringer Interesse» für die Kirchenväter, das scheinbar die postkonziliare Zeit  gekennzeichnet hat.

Es wird auf die Aporien einer gewissen Theologie angespielt, die sosehr auf die Dringlichkeiten der Gegenwart bezogen ist, dass sie aus den Augen verliert, wie wichtig es sich, sich auf die christliche Tradition zu berufen. Kritisiert wird auch ein auf die Kirchenväter bezogener Ansatz, der sich – weil er zu viel Vertrauen in die historisch-kritischen Methode setzt und wenig aufmerksam ist für die geistlichen und doktrinären Werte der patristischen Lehre -  schließlich als schädlich erweist oder sogar dem vollen Verständnis der antiken christlichen Schriftsteller feindlich gesinnt ist. Die größte Verantwortung trägt jedoch das «zeitgenössische, von den Naturwissenschaften, der Technologie und dem Pragmatismus beherrschte kulturelle Klima, in dem die in der Vergangenheit verwurzelte humanistische Kultur immer mehr an den Rand gestellt wird»: In vielen Fällen «scheint es, dass es heute an echter Sensibilität für die Werte der christlichen Antike, ebenso wie an einer angemessenen Kenntnis der klassischen Sprachen mangelt».

Alles in allem wird die Patristik  «durch die Spannungen zwischen dem Alten und dem Neuen, zwischen Offensein und Verschlossensein, zwischen einer vorwiegend technologischen Welt und einer Welt beeinflusst, die immer noch an die geistlichen Werte des christlichen Humanismus glaubt».[14]

Und hier steht vieles auf dem Spiel: das «geringer Interesse» für die  Kirchenvätern könnte sogar das Symptom eines sträflichen Kompromisses zwischen der heutigen Theologie und einer vom Säkularismus und Technologismus entkräfteten Kultur sein.

Daher  kann die Reaktion des Theologen und Hirten – angesichts eine Dokuments, das direkt auf den Kernpunkt einer  unumgänglichen Debatte eingeht -  nur die aufmerksame und dankbare Hinnahme sein, wie die vor einem schon lange erhofften Geschenk: ein umso wertvolleres Geschenk, als es nicht nur seinen Empfängern große Freude schenkt, sie zur gleiche Zeit  aber auch verpflichtet, das empfangene  «Talent zu benutzen auszuschöpfen», - das heißt die lehramtliche Botschaft zu vertiefen, ihre Aspekt und Folgen zu erfassen und sie vor allem wirksam zu machen-.

     Wir sagen „vor allem“ , da sich das Gewicht des Dokuments in einigen abschließenden Vorschriften, die die Lehre der Patristik gewissermaßen revolutionieren, «nach Hinten verschiebt».

Zunächst muss das Studium der Kirchenväter auf den institutionellen theologischen Zyklus ausgedehnt werden «zumindest über drei Semester mit zwei Wochenstunden».[15] Im allgemeinen, wie Msgr. Saraiva Martins wiederum spricht,  «werden klare Anforderungen sowohl an die Schüler als auch die Professoren gestellt, für die ein spezifischer Vorbereitungskurs an spezialisierten Patristischen Instituten verlangt wird. Diesbezüglich erwähnen wir gerne zwei in Rom seinerzeit von Papst Paul VI. errichtete Institute: das Päpstliche Institut für Höheres Latein an der Päpstlichen Universität der Salesianer und das Patristische Institut “Augustinianum”, das der Päpstlichen Universität Lateranense angeschlossen ist. Beide Institute entfalten schon seit langem im Einklang mit ihren Zielen eine verdienstvolle wissenschaftliche und ausbildnerische Tätigkeit, die viel zur Erforschung und Verbreitung des patristischen Gedankenguts beigetragen hat und den Bischöfen und anderen Oberen der Kirche bei der getreuen Anwendung dieser Instruktion sehr hilfreich sein kann».[16]

An diesem Punkt konnten sich die Universität der Salesianer und das Päpstliche Institut für Höheres  Latein nicht der Aufgabe entziehen, einen originalen Studienbeitrag, verstanden zur Förderung der Rezeption  der IPC und ihrer Aspekte, zu leisten. Und eben aus dieser Überzeugung entstand ein gesammelter Kommentar zum lehramtlichen Text.[17]

Dieser Band umfasst acht von ebenso vielen Professoren der Theologischen Fakultät und des Instituts für Höheres Latein (Fakultät für christliche und klassische Philosophie und Philologie) der Salesianischen Universität unterzeichnete Beiträge.

Das Buch beginnt mit einer Betrachtung von E. dal Covolo über die Natur der patristischen Studien und ihre Ziele, als Kommentar zu Nummer 49-52 der IPC. Der Autor, der im Dokument «einen entscheidenden und maßgebenden Fortschritt in der Anerkennung und Definition der disziplinären und methodologischen Autonomie der patristischen Forschungen erkennt», schlägt einige zusätzliche Argumentationen zum untersuchten Text vor, um einen besser gegliederten und umfassenderen Dialog mit denen herzustellen, die sich der christlichen Antike widmen.[18]

Der nachfolgende Artikel von F. Bergamelli, der die Methode im Studium der Kirchenväter behandelt, setzt diesen Kommentar fort, indem er sich vor allem auf die Nummern 53-56 der IPC bezieht, aber  auch andere Hinweise analysiert, die das Dokument der selben Frage widmet. Der Verfasser verzichtet notwendigerweise auf eine erschöpfende Abhandlung über das epistemiologische Statut der patristischen Studien, bietet aber fruchtbare Perspektiven und Orientierungen zur Vertiefung der  Überlegungen zum Lehramt.[19]

Der gleiche analytisch-integrative Charakter wird von O. Pasquato in der neuerlichen Untersuchung der Beziehung zwischen patristischen Studien und historischen Lehrfächern  aufgegriffen, die in der IPC vor allem in Nummer 60 umrissen wird. Im ersten Teil des Beitrags wird ein zusammenfassender Überblick über die ganzheitliche Rolle der Geschichtswissenschaften gegenüber den patristischen Forschungen geboten; der zweite, eher analytisch geprägte Teil behandelt den besonderen Beitrag, den jeder historische Wissenszweig zum Studium der Patrologie leistet.[20]

Verglichen mit den ersten drei Artikeln, scheint man in den nachfolgenden Ausführungen  Betrachtungen zu wählen, die «am Rande» IPC oder «aus Anlass» dieser  angestellt werden, ohne eine direkte Verbindung mit dem Kommentar oder den jeweiligen Ergänzungen zu einigen ihrer Absätze zu schaffen.

In seinem Beitrag setzt sich A. Amato also mit einem tragende Problemkreis des Dokuments auseinander, nämlich dem des reziproken Dienens zwischen Studium der Kirchenväter und dogmatischer Theologie : Daraus resultiert lebhaft umrissen der globale Kontext, in den der jeweilige Beitrag des Lehramtes einzureihen ist.[21]

Auch R. Iacoangeli greift auf die gleiche Methodik zurück, indem er die klassische «humanitas» als  «praenuntia aurora» der Lehre der Väter definiert.  Seine Ausführungen sind ein leidenschaftlicher – von geeigneten Beispielen begleiteter – Aufruf zum Studium der klassischen Kultur und Sprachen, als unumgängliche Voraussetzung für einen fruchtbaren Ansatz an die patristische Botschaft.[22]

Selbst die Ausführungen über die  Bedeutung der philosophischen und literarischen Studien  werden in dem darauffolgenden Artikel von S. Felici fortgesetzt: Auch er erkennt in der sprachlichen und literarischen Kompetenz das  «technische» Instrument, um die Schriften der Väter zu entschlüsseln.[23]    

A.M. Triacca hingegen, der die Anwendung der patristischen «loci» in den Dokumenten des II. Vatikanischen Konzils in Betracht zieht, erkennt einerseits in der lectura Patrum eine unersetzliche Hilfe für das  sentire cum Ecclesia, getreu der in der Stundenliturgie aufgenommenen Disziplin; andererseits sieht er in der Liturgie selbst einen vorzüglichen Schlüssel zum Verständnis und zur Aufnahme des Gedankenguts und der Spiritualität der Väter gemäß einer vom Lehramt des Konzils übernommenen und geteilten Instanz.[24]

M. Maritano schließlich umreißt die Situation der patristischen Studien im 19. Jahrhundert und bietet einen wertvollen bibliographische Führer, der sich – obwohl  er sich vorwiegend auf das vergangene Jahrhundert konzentriert, als neue historische und kulturelle Situationen die Wiederentdeckung der patristischen Tradition förderten – de facto auch in der heutige Zeit noch gilt. [25]

Und die letzten zwei Studien bilden den Abschluss des Bandes, wobei sie die Forschung wieder anregen wollen und den Forscher auffordern, die jüngste Lehre der Wissenschaft und Geschichte zu beherzigen.

Wir sind der Ansicht, dass diese acht Beiträge insgesamt eine einigermaßen gute Radiographie einiger der bedeutendsten Züge der IPC bieten können.

In dem Band wird jedoch nicht auf die Fragen der Entstehung des Dokuments eingegangen. Wir erwähnen nur kurz, dass seine «Inkubationszeit» eher lange dauerte, zumal da – wie Msgr. J. Saraiva Martins den Journalisten erklärte-[26]  «seit 1981 an der Abfassung dieser Instruktion gearbeitet wurde». Es ist nicht auszuschließen, dass «die bevorstehende Präsentation der Instruktion», die von der Synode September-Oktober 1990 vorgesehen wurde, dazu veranlasste, die endgültige Abfassung zu beschleunigen. So ist vielleicht einer der Gründe zu erklären, weshalb der anfänglichen «ausführlichen Beratung» keine ebenso allgemein geteilte Verifizierung bei der abschließenden Erarbeitung des Dokuments folgte.

 

Wenn wir zusammenfassend die von der IPC eröffneten Perspektiven betrachten, müssen wir in erster Linie anerkennen, dass das Dokument deutlich auf die Zukunft hingeordnet ist.

Die grundlegende Forderung des Dokuments nach einer erneuten Förderung  der patristischen Studien im Rahmen der Priesterausbildung hätte vielleicht über eine vollständigere und konsequentere doktrinäre Erarbeitung laufen können; die Reihe von  Argumentierungen hätte auf andere und einschneidende Dimensionen erweitert werden können, der interdisziplinäre Dialog hätte offener und umfassender sein können. 

Das Diktat der Lehre, das besonders auf die abschließenden Vorschriften eingeht, verleiht der IPC einen charakteristischen dynamischen Zug.

Unter diesem Gesichtspunkt – so glauben wir – empfiehlt das Dokument den Hirten und Theologen eine operative Übereinstimmung und konsequente Entscheidungen, während es kritisch-integrativen Eingriffen seiner theoretischen Instrumente das Terrain offen lässt.

Dieser Perspektive folgt klar und deutlich der von uns vorgestellte Band.[27]

 

Am Rande der IPC  jedoch existiert ein anderer maßgebender Beitrag des Kard. P. Laghi, Nachfolger von W. Baum in der Leitung der Kongregation für das katholische Bildungswesen. Es handelt sich um einen Vortrag, den er am 31. Oktober 1991 anlässlich der wissenschaftlichen Veranstaltungen zur «Neuerlichen Lancierung» der Corona Patrum, der wertvollen turinischen Sammlung von patristischen Texten, an der Päpstlichen Universität der Salesianer gehalten hat.[28]

Eine Zusammenfassung der bedeutendsten Stellen ist an diesem Punkt angebracht.[29]

In erster Linie behauptet Krad. Laghi, dass die Instruktion , die zwar das Engagement zum Studium und zur Forschung in der Patristik ermutigt und unterstützt, auch über deren Grenzen hinausblickt und allgemeinere Ziele verfolgt. Denn sie ist nicht nur an die Patrologen, sondern an alle Theologen gerichtet und fordert diese auf, den zukünftigen Presbytern eine gesunde und möglichst komplette kulturelle Vorbereitung zu bieten: Und gerade die patristischen Studien, so bemerkt Kardinal Laghi, können den Priestern eine wertvolle Hilfe sein für die Realisierung der Synthese ihres theologischen Wissens.  

Auf dieses Weise lädt die IPC die Theologiestudenten in die Schule der Väter ein, eine Schule, deren Ziel immer das Wesentliche ist.  «Wie diesbezüglich Yves-Marie Congar spricht, ist die patristische Tradition “nicht eine trennende, sie ist hingegen Synthesis, Harmonisierung. Sie geht nicht von der Peripherie (vom Rande aus, indem sie da und dort einige Texte isoliert, im Gegenteil, sie arbeitet von Innen heraus, indem sie alle im Zentrum verbindet und die Einzelheiten je nach ihrer Bezugnahme auf das Wesentliche disponiert“. Die patristische Tradition „ist somit Erzeugerin der Totalität, Harmonie und Synthesis. Sie lebt und lässt vom dem ganzheitlichen Sinn des Plans Gottes leben, von dem ausgehend die Architektur dessen, was Irenäus System oder oikonomia  nennt, sich verteilt und zu verstehen ist"».[30]

Selbstverständlich werden sich die Theologiestudenten nicht nur mit einfachen Hinweisen der Patrologen zufrieden geben müssen, um sich eine derartige spirituelle Haltung und Gewohnheit  anzueignen, sondern sie müssen immer inniger vertraut werden mit den patristischen Werken. Wenn sie diesen Weg beschreiten, werden sie lernen,   den wesentlichen Kern der christlichen Theologie besser zu erfassen. Die Einheit des theologischen Wissens – wie jedes Wissens – ist ein sehr hochgestecktes Ziel, das viel Mühe verlangt und nur in der Erkenntnis der wahren Natur und Sendung der Theologie selbst erreicht werden kann.[31]  Sehr zweckmäßig wird in Nummer 6 der IPC ein berühmter Satz aus dem Brief zitiert, den Paul VI. 1975 an Kard. M. Pelelgrino anlässlich des 100. Todestages von J.-P. Migne schrieb. Unter anderem heißt es dort: «L'étude des Pères, d'une grande utilité pour tous, apparaît d'une impérieuse nécessité pour ceux qui ont à coeur le renouvellement théologique, pastoral et spirituel promu par le récent Concile, et qui veulent y coopérer».[32]

Doch es gibt noch einen anderen Grund, so setzt Kardinal Laghi fort, weshalb die Väter Meister in der Priesterausbildung sind. Denn sie, die zum Großteil erfahrene und voll dem Dienst gewidmete Bischöfe waren, bieten den Schülern ausgezeichnete Beispiele und Impulse für ihre Vorbereitung auf ihre Sendung als Hirten. Die pastorale Dimension, die vom II. Vatikanischen Konzil besonders stark hervorgehoben wird, ist ein Bestandteil der Ausbildung, dem heute große Wichtigkeit beigemessen wird und der bei den Priesterkandidaten Begeisterung erweckt. Diese Begeisterung verwandelt sich jedoch oft in ein einseitiges Aktivsein, arm an Motivierungen und theologischen Inhalten, das mit jenem sublimen pastoralen Ideal, das von den Kirchenvätern verkörpert wird, in Widerspruch steht. Die bekanntesten dem Priestertum gewidmeten patristischen Schriften, wie z.B. der Dialog über das Priestertum von Johannes Chrysostomos oder die Pastorale Regel von Gregor dem Großen, offenbaren das wahre Herz der Hirten, die einerseits auf alle spirituellen Bedürfnisse der Seelen eingehen, andererseits aber versuchen, diese zum hohen Grad der evangelischen Vollkommenheit zu erheben, aber auch die Schwierigkeiten und materiellen Bedürfnisse, in denen sie sich befinden, nicht vernachlässigen.

Um der Gefahr eine horizontal verlaufenden Vereinheitlichung zu entfliehen, muss der Priesterkandidat und jeder Priester von den Vätern lernen, dass sie in dieser Welt und nicht von dieser Welt sein sollen und wie sie dies erreichen können; dass und wie sie zutiefst menschlich und zur gleichen Zeit übernatürlich, echte Männer der Kirche sein sollen. Diese  grandiose Auffassung des Hirtendienste enthält die lebendigen Sorgen der Väter für die Einheit der Kirche (was wir heute als ökumenisches Problem bezeichnen würden); sie enthält die Anstrengungen für die Einbindung des Christentums in den griechisch-römischen Kulturbereich (das missionarische Problem der Inkulturation) sowie die unermüdliche Fürsorge, um das Schicksal der Unterdrückten und der Armen zu lindern (das soziale Problem).

Aus den oben genannten postoralen Leitlinien, so schließt Kard. Laghi, schimmert die christuszentrische Theologie der Väter durch, die ihren ganzen heiligen Dienst stützt und nährt. Daraus ergibt sich ein leuchtendes Beispiel für die Vorbereitung der zukünftigen Priester, die, um gute Seelenhirten zu werden, ihr Apostolat auf eine gesunde Theologie und ein tiefes geistliches Leben gründen müssen.[33]

 

Ich persönlich bin der Ansicht, dass die  IPC  zahlreiche und wohl begründete Hinweise zur neuen Förderung der patristischen Studien in der Priesterausbildung enthält.

 

Ich begnüge mich in diesem Hinblick mit einem ganz einfachen Hinweis, der jedoch ausreichend ist, um eine Vorstellung von der raschen Veränderung der Perspektiven in den letzten Jahren zu vermitteln.

Noch am Beginn der 50er-Jahre beklagte Kard. M. Pellegrino, dass in der Erforschung der patristischen Theologie «eine angemessene philologische Grundlage und eine solide historische Ausrichtung fehlten», an deren Stelle oft «ein bequemerer doktrinärer Schematismus» trat, «der oft eingegeben war von  Entwicklungen des theologischen Denkens“, das der Mentalität der Väter meist fremd war.[34]

M. Pellegrino erklärte auf diese Weise das «Unterworfen-sein» der Patristik gegenüber der Dogmatik, die die theologischen Curricula der 50er- und 60er-Jahre prägte. Das Studium der Kirchenväter in diesen Lehrgängen gewöhnlich kein eigenes Fach. Es wurde zwar eine mehr oder weniger umfassende Darstellung der patristischen Doktrinen gewährleistet, die aber immer abhängig war von den jeweils untersuchten dogmatischen Abhandlungen. So konnten die kirchlichen Schriftsteller dem Studenten nur sehr selten als wirkliche Personen erscheinen, eingebunden in ihren historisch-kulturellen Kontext. Es bestand die deutliche Gefahr einer gewissen „Vereinheitlichung“ der theologischen Reflexion und einer unpassenden Verabsolutierung des theologischen, von den dogmatischen Abhandlungen durchwobenen Modells: An dieses Modell – wie an ein „Prokustesbett“ – wurde die Lektüre der Väter angepasst. [35]

Angesichts eines solchen Kontextes, eröffnet die IPC – wie bereits erwähnt – eine Art «kopernikanische Revolution», wenn es stimmt, dass die Patristik dort unter den Hauptfächern des Ausbildungsgangs erwähnt wird, die getrennt, mit ihrer Methode und ihrem Stoff, «zumindest über drei Semester mit zwei Wochenstunden» unterrichtet werden solle.[36]

 

 

 

 

 

 

4. Vorläufige Schlussfolgerungen

 

Es ist klar, dass die verwendeten lehramtlichen Dokumente – vornehmlich  die IPC und PDV – die Kirchenväter als unersetzbare Meister in der intellektuellen, geistlichen und pastoralen Ausbildung der zukünftigen Priester betrachten.[37]

Ja, ich glaube, vor allem den Dienern der Kirche sollen die Worte vor Augen gehalten werden, mit denen Benedikt die Mönche zur Lektüre der heiligen Väter aufforderte, denn ihre Lehren – so erklärte er – können zum «höchsten Grad der Vollkommenheit» führen.[38]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



[1]Quellenangaben, in der Reihenfolge der Absätze: 1) JOHANNES PAUL II., Pastores dabo vobis, «Acta Apostolicae Sedis» 84 (1992), S. 657-804 (in per Folge: PDV); E. DAL COVOLO-A.M. TRIACCA (curr.), Sacerdoti per la nuova evangelizza­zione. Studi sull'Esortazione apostolica «Pastores dabo vobis» von Johannes Paul II. (= Bibliothek d. Religionswissenschaften , 109), Rom 1994, S. 333-345; 2) S. FELICI (cur.), La formazione al sacerdozio ministeriale nella catechesi e nella testimonianza di vita dei Padri (= Bibliothek d. Religionswissenschaften, 98), Rom 1992; 3) KONGREGATION FÜR DAS KATH. BILDUNGSWESEN, Instructio de Patrum Ecclesiae studio in Sacerdotali Institutione, «Acta Apostolicae Sedis» 82 (1990), S. 607-636 (in per Folge: IPC); E. DAL COVOLO - A.M. TRIACCA, Lo studio dei Padri della Chiesa oggi (= Bibliothek d. Religionswissenschaften, 96), Rom 1991.

 

[2]Über den «Normencharkater» und damit die Gefahren der «Idealisierung» der antiken Kirche, s. R. FARINA, La Chiesa antica modello di riforma, «Salesianum» 38 (1976), S. 593-612; L. PERRONE, La via dei Padri. Indicazioni contemporanee per un «ressourcement» critico, in A. u. G. ALBERIGO (curr.), «Con tutte le tue forze». I nodi della fede cristiana oggi. Omaggio a Giuseppe Dossetti, Genua 1993, S. 81-122 (vor allem 94 ff.), und  E. DAL COVOLO, Raccogliere l'eredità dei Padri, «Rivista del clero italiano» 77 (1996), S. 57-63.

 

[3]Vgl. PDV 54, S. 753 f.

 

[4]Vgl. E. DAL COVOLO, La formazione sacerdotale nei Padri della Chiesa. Il XIII Convegno di catechesi patristica, «Salesia­num» 52 (1990), S. 703-715. Zum Argument - nach A. ORBE, Lo studio dei Padri della Chiesa nella formazione sacerdota­le, in R. LATOURELLE (cur.), Vaticano II: bilancio e prospettive venticinque anni dopo (1962-1987), Assisi 1987, S. 1366-1380 - siehe A.-G. HAMMAN, La formation du clergé latin dans les quatre premiers siècles, nun in ID., Études patristi­ques. Méthodologie - Liturgie - Histoire - Théologie (= Théologie historique, 85), Paris 1991, S. 279-290, und die umfassende bibliographische Auswahl von A. FAIVRE, Ordonner la fraternité. Pouvoir d'innover et retour à l'ordre dans l'Église ancienne (= Hi­stoire), Paris 1992, S. 455-511, und von S. LONGOSZ, De sacerdotio in antiquitate christiana bibliographia [in polnischer Sprache], «Vox Patrum» 13-15 (1993-1995), S. 499-555 (vgl. ibidem, S. 29-311, einige wichtige Beiträge zu unserem Thema).

 

[5]Vgl. S. FELICI (cur.), La formazione al sacerdozio ministeriale...

 

[6]Vgl. G. COPPA, Istanze formative e pastorali del presbitero nella vita e nelle opere di S. Ambrogio, in S. FELICI (cur.), La formazione al sacerdozio ministeriale..., S. 95-132.

 

[7]Ibidem, S. 131 f.

 

[8]Vgl. A. PINCHERLE, Ambrogio ed Agostino, «Augustinianum» 14 (1974), S. 385-407; G. BIFFI, Conversione di Agostino e vita di una Chiesa, in A. CAPRIOLI-L. VACCARO (curr.), Agostino e la conversione cristiana (= Augustiniana. Testi e Stu­di, 1), Palermo 1987, S. 23-34.

 

[9]AUGUSTINUS, Bekenntnisse 6,4, edd. M. SKUTELLA - H. JUERGENS - W. SCHAUB, BT, Stuttgart 1981, S. 102. Siehe auch Hl. AUGUSTINUS , Bekenntnisse, 2 (Bücher IV-VI), edd. M. SIMONETTI et alii, Fondazione Lorenzo Valla 1993, S. 94-99 (Kommentar, S. 252-255).

 

[10]AUGUSTINUS, Confessiones 9,7, edd. M. SKUTELLA et alii, S. 192.

 

[11]Über die Sorge um die Berufungen und das ideale Priesterbild des Augustinus, aus vieler Sicht dem des Ambrosius ähnlich, s. letztlich JOHANNES PAUL II., Apostolisches Schreiben «Augustinum Hipponensem», «Acta Apostolicae Sedis» 79 (1987), S. 164-167; G. CERIOTTI, La pastorale delle vocazioni in S. Agostino (= Quaerere Deum, 9), Palermo 1991; A.-G. HAMMAN, Saint Augustin et la formation du clergé en Afrique chrétienne, nun in ID., Études patristiques..., S. 269-278; P. LANGA, La ordinación sacerdotal de san Augustín, «Revista Augustiniana» 33 (1992), S. 133-143.

 

[12]Vgl. J. JANSSENS, La verecondia nel comportamento dei chierici secondo il "De officiis ministrorum" di Sant'Ambrogio, in S. FELICI (cur.), La formazione al sacerdozio ministeriale..., S. 133-143.

 

[13]Ibidem, S. 142 f.

 

[14]Vgl. «L'Osservatore Romano» 10.1.1990, S. 1.5.

 

[15]IPC 62, S. 634 f.

 

[16]«L'Osservatore...», S. 5.

 

[17]Vgl. E. DAL COVOLO-A.M. TRIACCA (curr.), Lo studio dei Padri della Chiesa.... Das Patristische Institut  Augu­stininum hat selbst folgenden Text veröffentlicht:  Lo studio dei Padri della Chiesa nella ricerca attuale, Rom 1991 (Auszug aus «Seminarium» n.s. 30 [1990], S. 327-578): für unsere Untersuchung ist besonders nützlich  C. CORSATO, L'insegnamento dei Padri della Chiesa nell'ambi­to delle discipline teologiche: una memoria feconda di futuro, ibidem, S. 460-485.

 

[18]Vgl. E. DAL COVOLO-A.M. TRIACCA (curr.), Lo studio dei Padri della Chiesa..., S. 7-17.

 

[19]Ibidem, S. 19-43.

 

[20]Ibidem, S. 45-88.

 

[21]Ibidem, S. 89-100.

 

[22]Ibidem, S. 101-131.

 

[23]Ibidem, S. 133-148.

 

[24]Ibidem, S. 149-183.

 

[25]Ibidem, S. 185-202.

 

[26]«L'Osservatore...», S. 5.

 

[27]Vgl. E. DAL COVOLO-A.M. TRIACCA (curr.), Lo studio dei Padri della Chiesa..., S. 3-6. Siehe auch die eingehende Rezension von G. CREMASCOLI in «La Civiltà Cattolica» 143 (1992) III, S. 448 f.

 

[28]Vgl. E. DAL COVOLO, Corona Patrum: recenti e prossime pubblicazioni nel progresso delle ricerche patristiche italiane, «Ricerche Teologiche» 1 (1990), S. 207-219; ID., La «Corona Patrum»: un contributo al progresso degli studi patristici in Italia, «Filosofia e Teologia» 6 (1992), S. 321-330; ID., I Padri della Chiesa e la cultura odierna. In margine a due convegni sugli studi patristici, «La rivista del clero italiano» 73 (1992), S. 221-231.

 

[29]Vgl. P. LAGHI, Riflessioni sulla formazione culturale del sacerdote in margine all'istruzione sullo studio dei Padri della Chie­sa, in E. DAL COVOLO (cur.), Per una cultura dell'Europa unita. Lo studio dei Padri della Chiesa oggi, Turin 1992, S. 77-86.

 

[30]Ibidem, S. 83 f.

 

[31]Ibidem, S. 84.

 

[32]PAUL VI., Lettera a Sua Eminenza il Cardinale Michele Pellegrino per il centenario della morte di J.P. Migne, «Acta Apo­stolicae Sedis» 67 (1975), S. 471.

 

[33]Vgl. P. LAGHI, Riflessioni sulla formazione culturale del sacerdote..., S. 86.

[34]Vgl. M. PELLEGRINO, Un cinquantennio di studi patristici in Italia, «La scuola cattolica» 80 (1952), S. 424-452 (neuveröffentlicht  in ID., Ricerche patristiche, 2, Torino 1982, S. 45-73). Siehe auch ID., Il posto dei Padri nell'insegnamento teologico, «Seminarium» 18 (1966), S. 894; E. DAL COVOLO, I Padri della Chiesa negli scritti del salesiano don Giuseppe Quadrio, «Ricerche storiche salesiane» 9 (1990), S. 443; ID., Fra letteratura cristiana antica e teologia: lo studio dei Padri, «Ricerche Teologiche» 2 (1991), S. 45-56; ID., Un'intervista al prof. Manlio Simonetti, ibidem, S. 139-144.

 

[35]Vgl. ID., I Padri della Chiesa..., S. 443.  M. PELLEGRINO, Un cinquantennio..., verwies unter den Symptomen einer schon aktuellen Erneuerung darauf hin, dass der Unterricht in Patrologie bereits um die 50er-Jahre als selbständiges Lehrfach in verschiedenen Seminaren eingeführt wurde. Laut A. MARRANZINI, La teologia italiana dal Vaticano I al Vaticano II, in Bilancio della teologia del XX secolo, 2. La teologia del XX secolo, Rom 1972, S. 104, «die Fortschritte der biblischen und patristischen Studien nach dem 2. Weltkrieg  sind in den dogmatischen Abhandlungen wiederzuerkennen, die meist noch in lateinischer Sprache abgefasst waren,  aber nur wenig von jenen aus der Vorkriegszeit abwichen». Marranzini identifiziert die Merkmale der Erneuerung mit der «besseren Kenntnis der Exegese, der Patristik und der historischen Methode» und «mit der größeren Sorge, den vitalen Wert der Dogmen hervortreten zu lassen und auf die Beziehung zwischen der ewigen christlichen Wahrheit und den spirituellen Einstellungen der Menschen hinzuweisen» (ibidem).

[36]Vgl. supra, Anm. 16 und Kontext.

 

[37]«Die Väter können durch den Reichtum ihres theologischen Gedankenguts, durch ihre tiefe Geistlichkeit und ihre pastorale Sensibilität auch in unserer Zeit zu einer soliden Ausbildung der zukünftigen Presbyter wirksam beitragen»: J. SARAIVA MAR­TINS, Lo studio dei Padri della Chiesa nella formazione sacerdotale, «L'Osservatore Romano» 13.6.1992, S. 5 (neuveröffentlicht in Vi darò pastori secondo il mio cuore... Testo e commenti [= Quaderni de «L'Osservatore Romano», 20], Vatikanstadt 1992, S. 302); vgl. ID., Gli studi teologici secondo gli orientamenti del Magistero. Loro funzione nella preparazione al presbite­rato, «Seminarium» n.s. 32 (1992), S. 330-345, wo «die Gründe aufgezeigt werden, die uns zum Studium und Unterrichten der Werke der Väter» in Der Priesterausbildung veranlassen (ibidem, S. 333); ID., I Padri della Chiesa nella ricerca teologica attuale, «Semina­rium» n.s. 33 (1993), S. 272-285. Siehe auch P. MELONI, Lo studio dei Padri della Chiesa nella formazione sacerdotale, in Theologica. Annali della Pontificia Facoltà Teologica della Sardegna, 2, Cagliari 1993, S. 85-94; C. DAGENS, Une certaine manière de faire de la théologie. De l'interêt des Pères de l'Église à l'aube du IIIe millénaire, «Nouvelle Revue Théologique» 117 (1995), S. 65-83.

 

[38]BENEDIKT, Regula 73,2, edd. A. DE VOGÜÉ-J. NEUFVILLE, SC 182, Paris 1972, S. 672.