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Die antiochenische Tradition   versione testuale



Von Ignatius bis Johannes Chrysostomos
[1]
 
 
1. Einführung
 
In diesem und dem nächsten Kapitel möchte ich einige auf die Priesterausbildung bezogene patristische Dokumente behandeln.
Notgedrungen werde ich mich unter den vielen Beispielen[2] nur auf einige beschränken und in diesem Kapitel auf die «antiochenische Tradition» und im nächsten auf die «alexandrinische Tradition» eingehen.
Mit dieser Entscheidung will ich ein wenig Ordnung schaffen in meinen Ausführungen, was andererseits auch helfen soll, das Bild einer wie ein Monolith starren und kompakten “Theologie der Väter“ zu überwinden. In der Tat, die Vielfalt der antiken «Schulen» von Antiochien, Alexandrien, Edessa…sowie der jeweiligen historisch-kulturellen Wurzeln ist der Grund für unterschiedliche Stellungnahmen und verschiedene Formen von Sensibilität in den patristischen Texten.
Wohl bekannt sind die Ausrichtungen der antiken Traditionen von Antiochien und Alexandrien.
Auf der einen Seite haben wir Antiochien, das wahrscheinlich die deutlichsten Merkmal des sogenannten asiatischen «Materialismus» verkörpert, der in der Exegese das Wort  und in der Christologie das Menschsein des Sohnes in den Vordergrund stellt; Alexandrien hingegen scheint die zwei – jeweils komplementären – Aspekt der Allegorie in der Exegese und der Göttlichkeit des Wortes in der Christologie zu übernehmen.[3]

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